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Zeitschriften und ihre Geschichte

BRAVO: die Geschichte des Kulturmagazins für ganze Generationen von Jugendlichen

Das BRAVO-Magazin – seit Jahrzehnten gehört es zu den wegweisenden Illustrierten für Jugendliche in Deutschland. Die jungen Leserinnen und Leser verfolgen in jeder neuen Ausgabe Reportagen und Berichte über die Welt der Stars und Sternchen und der Reichen und Schönen. Aktuelle Musik sowie angesagte Filme und Formate im Fernsehen: Das waren schon immer die Hauptinteressen der Redaktion. Die BRAVO-Geschichte ist einmalig und zeugt von Erfolg und Entwicklung in den Printmedien. Das BRAVO-Magazin begleitet uns nun seit 65 Jahren. Grund genug, einmal auf die einzigartige Historie zu blicken und herauszufinden, was die BRAVO über Jahrzehnte hinweg so erfolgreich gemacht hat und wie sie zum Leitmagazin von ganzen Generationen an Jugendlichen aufsteigen konnte.

Die BRAVO-Erstausgabe bringt frischen Wind in die Medienwelt

Am 26. August 1956 entschied sich der Journalist und spätere Chefredakteur Peter Boenisch dazu, ein Film- und Fernsehmagazin für gerade einmal 50 Pfennig auf den deutschen Markt zu bringen. Die erste BRAVO ziert niemand geringeres als Marilyn Monroe, die zu der Zeit als wahres Sex-Idol der Filmindustrie galt. Ab da wurde die Zeitschrift mit einer Auflage von zirka 30.000 Exemplaren pro Woche durch den Verlag Kindler & Schiermeyer vertrieben. Bereits 1957 wurde das Thema Schlagermusik mit ins Repertoire der Zeitschrift aufgenommen – zehn Jahre danach und einige Entwicklungen der Musikbranche später, wurde der Fokus auf Rock- und Popmusik und deren Berühmtheiten gelegt.

In dieser Zeit wurde die BRAVO auch mit dem OK-Magazin zusammengelegt. Alte BRAVO-Hefte zeugen mit ihren Covern noch von der Zeit mit dem Fokus auf Film und Fernsehen und zeigen bekannte Filmschauspieler. In den 60er-Jahren Zeit wuchsen die Verkaufszahlen rasch und die Zeitung konnte sich bereits ab 1966 mit einer Auflage von mehr als einer Million endgültig am Zeitschriftenmarkt etablieren. Die Zielgruppe blieb dabei immer die Generation der Teenager und Jugendlichen.

Ein Blick ins BRAVO-Zeitschriften-Archiv: die wilden 70er- und 80er-Jahre

In den wilden 70er- und 80er-Jahren verstand sich die BRAVO als Wegbegleiter der Aufschwung-Generation. Dabei informierte die BRAVO-Redaktion immer über die Prominenten – also Rockbands, Schauspieler oder die ersten Teenie-Idole – der Zeit. Stets in lässigem Stil konnten die Leser der BRAVO erfahren, welche Berühmtheiten den nächsten Skandal provozierten oder welcher Star den Gipfel der Hitparade erklimmen konnte. Diese beiden Jahrzehnte waren auch der Beginn einer weiteren erfolgreichen Rubrik innerhalb der BRAVO-Geschichte: die Jugendberatung.

Noch nie hatten Jugendliche die Gelegenheit, über Themen wie Liebe, Pubertät, Erotik und Sexualität zu lesen oder sogar öffentlich mitzureden. Aus diesem Format entwickelte sich auch die Dr.-Sommer-Seite. So konnte die Jugendzeitschrift ihr Spektrum abermals sehr erfolgreich erweitern. Schließlich fühlten sich die modernen Heranwachsenden nicht nur als Musik- und Filmfans, sondern auch als angehende Erwachsene, die sich mit Themen wie Selbstfindung, Freundschaften und Partnerschaften beschäftigen. Nicht zuletzt wegen dieser Aufklärungsarbeit galt das Blatt in den 70er- und 80er-Jahren als verpönt und wurde vielerorts durch Autoritäten konfisziert. Die BRAVO erschien aber auch in dieser Zeit stets wöchentlich, um Jugendliche mit Neuigkeiten von Musik- und Filmstars zu informieren.

Das Geheimnis der BRAVO

Die Redakteure zeichnen sich in alten BRAVO-Heften ebenso wie in den aktuellen Ausgaben noch durch ein hohes Fingerspitzengefühl aus. Sie wissen bestens darüber Bescheid, was die Jugendlichen von einem Magazin erwarten. Die Zeitschrift berichtet selbst, dass ihre Zielgruppe Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren und vorwiegend weiblich seien. Dies schlägt sich auch in der Themenwahl und dem Stil der Seiten nieder.

Seit 1980 tauchen viele „denglische“ Begriffe in den Artikeln auf, die schon damals als „cooler“ galten als das Deutsche. Während früher eher die Tourneen von Boybands oder die Filmerfolge von Hollywoodstars im Vordergrund standen, beschäftigen sich die verschiedenen Rubriken heute mit der Präsenz auf Social-Media-Kanälen, dem Modebewusstsein der Teenager sowie Tipps rund um die Themen Freundschaften, Gesundheit, Ernährung oder Lifestyle. Das Geheimnis der Illustrierten liegt also im Trendbewusstsein, dem Erschließen neuer Kanäle und dem ständigen Tabubruch. Die BRAVO hat sich im Lauf der Zeit mit viel Innovationsreichtum vom Jugendmagazin zur Marke entwickelt und steht heute für weit mehr als eine bunte Zeitschrift.

Berichterstattung der Popkultur

Musik ist seit jeher das Schlagwort Nummer eins der BRAVO. Stets mit Fokus auf zeitgenössischen Hits war das Magazin ein treuer Begleiter der jungen Musikfans. Daher verwundert es auch wenig, dass die meisten Titelhelden der Coverseiten Pop-Musiker oder Bands waren – angefangen bei Michael Jackson und Nena bis hin zu Rihanna oder Billie Eilish. Bereits ab 1960 rief das Magazin die BRAVO-Charts ins Leben. Dieses Stimmungsbarometer gilt noch immer als Antwort auf die kommerziellen Single-Charts, denn hier können die jungen Musikfans auch weniger erfolgreiche Songs an die Spitze wählen. Seit 1992 sind die daraus entstehenden BRAVO-Hits auf CD im Handel erhältlich – und das bis heute.

Am Puls der Jugend und den BRAVO-Stars hautnah

Die BRAVO verstand schon früh, dass sich die Jugendlichen vor allem auch für das Privatleben ihrer Idole interessieren. So sind sie nicht nur über die aktuellen Ereignisse im Leben ihrer Stars informiert, sondern können ihnen auch ganz nah sein. Viele Ausgaben der Kultzeitschrift kamen mit heiß begehrten Autogrammkarten, Bildern und sogenannten Starschnitten in den Handel. Die puzzleähnlichen Starschnitt-Poster bildeten einen Star in Lebensgröße für die Wand im Jugendzimmer. Teenager konnten auf diese Weise ab 1959 erstmalig ein Foto von Brigitte Bardot aus verschiedenen Ausgaben zusammensetzen. Darüber hinaus verleiht die Illustrierte seit ihrem Start den begehrten BRAVO-Otto – ein populärer Preis für ausgewählte Prominente. Auch auf anderen Kanälen konnte und kann man die BRAVO schon lange finden. Ob als Fernsehformat „BRAVO-TV“, auf der Homepage bravo.de oder in den Social-Media-Kanälen: Die BRAVO weiß, wo sie ihre Zielgruppe findet. Für besondere Berichte über Stars und mit speziellem Themenfokus kamen inzwischen auch die Spezial-Zeitschriften Bravo Girl, Bravo Sport, Bravo Screenfun (bis 2009) und Bravo HipHop (bis 2012) auf den Markt.

Dr. Sommer klärt in der BRAVO ganze Jugend-Generationen auf

Die wohl bekannteste Rubrik in jeder BRAVO – und vielleicht sogar noch berühmter als die Jugendzeitschrift selbst – ist der Liebesratgeber Dr. Sommer. Ende der 1960er-Jahre wurde dieser Themenbereich ins Leben gerufen und konnte sich seitdem zu einer wahren Instanz in Sachen Aufklärung entwickeln. Jugendliche haben hier die Möglichkeit, intime und schambehaftete Fragen zu stellen, die dann im nächsten Heft von einem kompetenten Team, das sich Dr. Sommer nennt, beantwortet werden. Früher galt das als Tabubruch. Noch nie wurde vorher so direkt über Sexualität und Liebe berichtet. Das sorgte für ordentlich Zündstoff in der Gesellschaft. Einen weiteren Grund zur Aufregung gab das vulgär wirkende Vokabular von Dr. Sommer. Ihm ist es sicher mit zu verdanken, dass einige anzügliche Worte wie die Namen der Geschlechtsorgane oder Sexualtechniken heute salonfähig sind. Neben der klassischen Frageseite wurden auch mit der Fotolovestory „Best of“ oder dem Ablichten zweier nackter Jugendlicher in der Rubrik „That’s Me!“ weitere Aufklärungsarbeit geleistet.

Wie viel Brisanz hat die BRAVO in Zeiten des Internets noch?

Auf ihrem Weg an die Spitze der Jugendmagazine Deutschlands erreichte die BRAVO 1991 ihren Höchststand an verkauften Exemplaren: Stolze 1,58 Millionen Zeitschriften gingen an die Leserinnen und Leser. 2021 gibt es Grund zum Feiern: 65 Jahre BRAVO. Doch auch an der BRAVO ging die Krise der Printmedien nicht spurlos vorbei. Seit 1998 sinken die Verkaufszahlen abgesehen von kleinen Ausreißern von über einer Million Hefte auf heute nur noch etwa 66.000. Die Auflage des Magazins wurde daher 2015 auf ein zweiwöchentliches und schlussendlich 2020 auf ein monatliches Erscheinen herabgestuft. Nicht zuletzt die Personaleinsparungen der leitenden Redakteure sowie der Wechsel der BRAVO-Redaktion von München nach Köln im Jahr 2021 sorgten für einen Wehmutstropfen.

Nichtsdestotrotz kann das Magazin diese Krise verkraften – auch, weil es so viele andere Kanäle bedient, um Jugendliche zu erreichen – und hat bisher nichts von seinem Charme verloren. Die BRAVO berichtet immer noch in gewohnter Jugendlichkeit über die Welt der Stars, der Reichen und der Schönen. Inzwischen konzentrieren sich die Artikel nicht nur auf Musiker und Schauspieler. Auch das Privatleben von Models, Sportlern, Influencern und sonstigen Sternchen wird gebührend unter die Lupe genommen. So bedient die BRAVO nach wie vor die Interessen und Bedürfnisse seiner jungen Leserschaft.

Das BRAVO-Magazin – damals wie heute prägend und wegweisend für eine ganze Generation

Seit mehreren Jahrzehnten schafft es die BRAVO, den Geschmack einer ganzen Generation zu treffen. Popkultur, Medienentwicklung und Zeitgeist waren nur einige Umstände, die die Jugendzeitschrift mit Bravour in ihre Inhalte einfließen lassen konnte. Seit der ersten BRAVO 1956 steht der Anspruch der Zeitschrift für Unterhaltung, Information und jugendliche Aufklärung im Zentrum der Berichterstattung. Zuerst war das Blatt nur der Musik- und Filmindustrie gewidmet, doch es kamen mit der Zeit viele weitere Gebiete und Formate hinzu. So erfand sich die BRAVO stets neu, während sie herrlich ungeniert das aussprach, was sich noch keiner zu sagen traute. Zum Missfallen vieler Erwachsener hat es sich die Zeitschrift auf die Fahne geschrieben, mit Tabus zu brechen und Jugendlichen eine unmittelbare Kommunikation über alle Themen zu ermöglichen, die sie interessieren. Die BRAVO hat eben absoluten Kultstatus – und das vollkommen zurecht!

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